Redebeitrag Gedenk-Sponti für Malte am 02.09.2022 (2)

Liebe Menschen,

was Malte passiert ist, ist krass. Doch sind wir überrascht?

Es gab Angriffe auf trans* Menschen z. B. in Herne und Bremen in den letzten Monaten. Und das sind nur die, die es in die Zeitung geschafft haben. Die Angriffe finden auch in Kassel statt. Blake wurde letztes Jahr im Nordstadtpark angegriffen und Dokumenta Künstler*innen bedroht und verfolgt.

Gewalt fängt nicht erst bei körperlichen Angriffen an. Sie hat viele Seiten. Transfeindlichkeit ist in uns. Ich spreche als trans* weiblicher Mensch. Ich bin weiß privilegiert. Eine mehrfachdiskriminierte Freundin traut sich kaum aus dem Haus.

Auch Frauen, Lesben, Inter*, Nichtbinäre*, Trans*, Agender (sprich FLINTA*) Räume sind nicht cool für mich wenn Diskriminierungen gegen trans* Menschen geduldet werden. Ich bin für Fehlerfreundlichkeit und Lernräume. Ich bin dafür, dass sich Menschen mit der Entstehung des Patriarchats und kolonialen Geschlechterbildern auseinandersetzen.

Ich habe keinen Bock mehr von transfeindlichen Feminist*innen entmenschlicht und/oder als Täterin dargestellt zu werden. Keinen Bock dass sich Feminist*innen gegen die Selbstbestimmung von Menschen stellen. Keinen Bock dass sich hauptsächlich trans* Menschen mit transausschließenden Feminist*innen auseinandersetzen müssen. Diese werden auch transausschließende radikalfeminist*innen, sprich TERFs, genannt.

Es braucht Konsequenzen und Ausschlüsse von lernunwilligen und bewusst transfeindlichen Menschen. Ansonsten kann es auch keinen gemeinsamen Feminismus geben. Lasst uns zusammen kämpfen und das Patriachat zu Fall bringen!