Redebeitrag CSD 2023 – Support your sisters

Liebe Menschen,

– „ist das trans* Aktivismus oder Pädagogik für cis Menschen“ – Bundaskanzlerin –

das ist die Rede von MeeTIN* Up. Eine Gruppe aus trans, inter*, nicht-binären, agender und fragenden Menschen. In der Gruppe sind Menschen mit verschieden Geschlechtern. Doch heute soll es um eine trans* weibliche/trans* Frauen Perspektive gehen.

Wegen der Mehrfachdiskriminierung sind wir verletzlich. Wir feier die queere Community. Es ist schmerzhaft Diskriminierung und Ausgrenzung in der queeren Community zu erfahren. Genauso wie in der weiß dominierten feministischen Szene. Seht uns. Hört uns zu. Unterstütze unsere Kämpfe.

Wir sehen als radikale Queers, wie scheiße das Gesamtsystem ist. Danke an alle Schwestern, die vor uns gekämpft haben, die jetzt mit uns kämpfen und die nach uns kämpfen werden.

Wir werden nicht mehr schweigen. Wir werden nicht mehr nachgeben. Das hat uns die TIN* Gruppe gezeigt und uns dabei geholfen. Wir möchtem den Menschen danken, von denen wir viel gelernt habe: FaulenzA, Yashka, Lisa, Maya, Felicia und Naya.

Der nächste Teil der Rede richtet sich an Menschen die uns unterstützen wollen. Die sich für eine befreite Gesellschaft für alle Menschen einsetzen wollen.

Informiere dich und organisiere dich. Check deine Perspektive und Positionierung. Macht unsere Perspektiven und Stimmen sichtbarer. Im Alltag sind wir als Menschen übersichtbar, strukturell sind wir unsichtbar. Strukturell wird uns der Zugang zu Orten wie dem Gesundheitssystem und feministischen Orten erschwert bis verhindert.

Es wird über uns geredet, aber nicht mit uns. In Filmen, Büchern,Musik und auf Bühnen sind wir kaum repräsentiert. Frag dich selber, was habe ich für trans* Weiblichkeiten/trans* Frauen getan? Was könnte ich tun? Es folgt eine unvollständige Auflistung:

  • Verteile unsere Sticker, Zines und Bücher.
  • Lest unseren Blog, höre dir Podcasts an.
  • Folgst du auf sozialen Medien trans* Frauen und gibst du ihnen auch in Kassel Reichweite?
  • Was tue ich, damit das neue trans* Gesetz kein Fremdbestimmungsgesetz wird?
  • Schreibe bei der Ankündigung für die nächste FLINTA* Veranstaltung, keine SWERFS und TERFs.
  • Setze dich für trans* Frauen ein, auch wenn wir gerade nicht im Raum sind.
  • Verteile ich Geld an BIPOC trans* Frauen um?…Die nach einer Studie in Amerika die Hälfte von weißen LBGTIQ+s verdienen.
  • Sind in meinem Beziehungsumfeld, Wohnumfeld, Arbeitsumfeld, politischen Umfeld trans* Frauen/trans* Weiblichkeiten?

Die Liste könnte weitergehen. Und erwarte z.b. kein Lob oder feiere dich dafür, wenn du die selbstgewählten Namen und Pronomen eines Menschen benutzt. Das ist, neben den Fehlern, die uns dabei allen immer wieder passieren, das erste Zeichen für minimalen Respekt. Wie sonst sollen wir wissen, ob jemensch solidarisch ist?

Nur zusammen können wir stark sein und weiter gehen.

Setze dich nicht nur heute, sondern jeden Tag für trans* Frauen und gegen terfige Aussagen ein. Wir müssen uns gegen die Feindlichkeit auflehnen und verbünden, um diese Positionen Stück für Stück zum Wanken zu bringen und schlussendlich zu zerstören.

Um mit den Worten von Sylvia Rivera abzuschließen. „Komme und schaue dir die Menschen an, die versuchen, etwas für uns alle zu tun und nicht für Männer und Frauen, die zu einem mittelständischen, weißen Club* gehören. REVOLUTION JETZT!“

Komme gerne nachher bei unserem Infostand vorbei für weitere Informationen und Gespräche. Oder melde dich per Email oder Insta.

Support your sisters, not your cisters!

 

*Erklärung:

Mit weiß ist eher nicht die gesellschaftliche positionierung gemeint, sondern eine Perspektive. Oft haben jedoch auch weiß positionierte Menschen eine weiße Perspektive. Siehe Buch against white feminism.